Wetter: schön, bis 23°
Wir sind schon früh wach, es ist sehr warm im Zimmer. Ich schau auf Marnetraffic, wo die Fähre ist und siehe da, sie fährt gerade im Überseehafen sozusagen vor dem Hotel ein, nichts Tunnel nach Warnemünde.
Frühstücken, fertig machen, und dann zum nahen Hafen. Wir sind noch früh, es wird aber schnell voller, viel WoMos. Wir steigen aus und unterhalten uns mit den Fahrern vor und hinter uns, beide Alleinreisende – der eine, Frankfurter aus München, will nach Norwegen, der andere hat ein Häuschen in Schweden gemietet. Gegen 09:30 können wir aufs Schiff. Wir entern uns einen schönen Tisch am Fenster in der Cafetería. Die nächsten sechs Stunden vergehen mit lesen, quatschen und schauen. Der Münchner sitzt mit uns am Tisch, verbringt aber viel Zeit auf dem Aussendeck. Dort ist es sehr warm und sonnig. Kurz vor dem schwedischen Festland gibt es zwei kurz Schauer.
Sicht auf Schloss Stirling
Dann weiter Richtung Tarbert, vorbei an Loch Lomond, im Gegensatz zu unserem letzten Besuch bei schönem Wetter. Leider findet sich kaum ein Parkplatz, von wo man gute Fotos machen kann, komischerweise sind alle Parkplätze so angelegt, dass man nichts sieht. Einmal fahren wir ab zur Küste nach Luss, hier ist aber die Hölle los, so dass wir gleich weiterfahren. Unterwegs kommt uns auch viel Verkehr entgegen, durch das Thronjubiläum der Königin waren Donnerstag und Freitag Feiertage und viele befinden sich auf dem Heimweg.
So fahren wir weiter über Inverary bis Tarbert auf der Halbinsel Kintyre, wo wir um 14:00 ankommen. Wir können schon ins Zimmer und ruhen uns etwas aus, bevor wir zu einer Rundfahrt um Kintyre starten. Wir fahren auf der Hauptstrasse bis Campbell und biegen dann auf die Nebenstrasse ab, um an der Ostküste hochzufahren. Das von Paul McCartney so schön besungene Ende der Halbinsel, Mull of Kintyre, schenken wir uns, zumal es zum Leuchtturm ein Stück zu Laufen ist.
Auf einer single track road geht es Kintyre wieder hoch. Wer noch nie in Schottland war - single track roads sind einspurige Strassen. Immer in Sichtweite ist ein sogenannter passing place, eine Ausweichstelle, wer zuerst an einem passing place ist, wartet auf den Gegenverkehr. Beim Kreuzen grüsst man sich resp. bedankt sich mit kurzem Handzeichen. Langsamer Verkehr wie Landmaschinen, Touristen etc. sollten an einem passing place auch schnelleren Verkehr überholen lassen. Und die Einheimischen, die die Strecken kennen, fahren durchaus ein gutes Tempo, das der gemütlich Tourist, der etwas sehen möchte, nicht mithält. Es kann durchaus vorkommen, dass eine vierspurige Bundesstrasse plötzlich zu einer single track road wird.
Kurz nach halb sieben sind wir wieder in Tarbert. Wir gehen gleich los zum Essen, aber wie sich herausstellt sind die wenigen Restaurants alle ausgebucht – hier war heute eine Regatta und viele Teilnehmer fahren erst morgen nach Hause (Pfingstmontag ist in GB kein Feiertag) So findet sich nur ein indischer Take-away, der aber auch ein paar Tische hat und das Essen ist recht gut, wenn auch etwas einfacher und nicht indisch scharf. Danach leisten wir uns noch einen Whiskey in einem Pub.